Elf Übersetzer_innen im Gespräch: Heute Hana Hadas
Wie sind Sie dazu gekommen, tschechische Literatur zu übersetzen?
Ich habe Slawistik studiert und wollte nach dem Studium etwas mit Sprachen oder Kunst machen. Ich entdeckte das Buch Das Jahrbuch des versteckten Gartens von Tereza Brdečková, welches mein Interesse weckte. Da ich schon während des Studiums Texte übersetzte (Prosa, Untertitel für Filme) und es mir Freude bereitete, suchte ich nach einem Verleger. Nach einigen Jahren (erst) gelang es und das Buch erschien in deutscher Sprache.
Haben Sie einen Übersetzungswunsch, den Sie sich bisher noch nicht erfüllen konnten?
Ich arbeite bereits seit 20 Jahren (Teilzeit) im Verlag C.H.Beck und es ist mir noch nicht gelungen den Lektoren einen tschechischen Autor oder Autorin „zu verkaufen“. Hoffentlich dieses Jahr?
Gibt es in Ihrer langjährigen Übersetzungsarbeit ein Wort / eine Phrase, die besonders schwer zu übersetzen war?
Es handelte sich nicht um meine eigene Übersetzung, ich war für die Korrekturen von Stančíks Pérák zuständig. Die Handlung spielt im Protektorat und es war von einer „Schule des Hitlergrußes“ die Rede. Es war nicht einfach ein adäquates und witziges Wort dafür zu finden.
Haben Sie ein tschechisches Lieblingswort und warum?
Rampouch (Eiszapfen) – das klingt so exotisch und gar nicht tschechisch.
Was ist Ihr tschechischer Lieblingsautor / Buch?
Während meines Studiums interessierte ich mich für Vančura und Kundera, aber jetzt gibt es wesentlich mehr Autoren und Bücher, ich könnte mich nicht entscheiden.
Leipzig2020Tschechien sprach mit Hana Hadas und weiteren Übersetzer_innen, die eigentlich in Leipzig zur Buchmesse auftreten sollten, oder ein Buch oder eine Leseprobe der für die Leipziger Buchmesse 2020 nominierten Autoren übersetzt haben.
Leipzig2020Tschechien dankt allen Übersetzer_innen für ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Verbreitung der tschechischen Literatur.
Foto: privat